Bei der HPU handelt es sich um eine Stoffwechselstörung, welche auf einem Defekt im Häm-Stoffwechsel beruht, bei dem durch die unzureichende Funktion mehrerer Enzyme Häm teilweise falsch gebildet wird. Häm ist u. a. Bestandteil des Hämoglobin-Moleküls, welches Sauerstoff in die Körperzellen transportiert. Es spielt eine zentrale Rolle im Energiestoffwechsel sowie bei der körpereigenen Entgiftung.
Das falsch gebildete Häm ist funktionsunfähig. Der Körper muss es über den Urin ausscheiden, da es sonst schädlich wirken kann. Dafür sind jedoch sehr hohe Mengen an aktivem Vitamin B6 (Pyridoxal-5-Phosphat), Zink und zum Teil auch Mangan nötig, welche dem Körper hierdurch verloren gehen. Dies kann zu Mangelerscheinungen führen. Sind die für die Ausscheidung nötigen Mikronährstoffe nicht im ausreichenden Maß vorhanden, kommt es im Körper zu einer Ansammlung des schädlichen Häms.
Die HPU beeinflusst zahlreiche Stoffwechselvorgänge und hat einen großen Einfluss auf die Entgiftungsfähigkeit (Leber/Lymphe/Nieren) der Betroffenen. Schätzungen zufolge sind etwa 10% der Frauen und 1% der Männer von einer HPU betroffen. Sie betrifft also jede zehnte Frau und jeden hundertsten Mann – und ist damit keine Seltenheit! Die HPU ist in den meisten Fällen genetisch bedingt, kann neueren Studien zufolge aber auch erworben sein – etwa infolge eines Halswirbelsäulentraumas, einer Schwermetallbelastung oder einer Borrelien-Infektion.
Der durch die HPU entstehende Mikronährstoffmangel kann eine Vielzahl an Symptomen und Beschwerden hervorrufen. Deswegen geht diese Störung häufig mit einem komplexen Beschwerdebild einher. Das erschwert eine korrekte Diagnose. Bei Verdacht empfiehlt sich eine spezifische Diagnostik (Urintest), um Klarheit zu gewinnen. Vielen bringt das Wissen um die HPU große Erleichterung, da nicht wenige Menschen bereits einen langen Leidensweg hinter sich haben.
Ist eine HPU erst einmal diagnostiziert, lässt sie sich sehr gut durch die Substitution von Mikronährstoffen behandeln.